Bioaktives Gehege - Was ist das?

Ein bioaktives Gehege ist ein künstlich erschaffenes Ökosystem, welches neben der Rennmaus als Bewohner auch kleinere Organismen beherbergt, diese Organismen nennt sich Bodenpolizei und bestehen meistens aus Asseln und Springschwänze. 
Sie sind für die Sauberkeit und Aufrechterhaltung des Systems in einer Symbiose zuständig.
Das Grundziel ist die dauerhafte Aufrechterhaltung zwischen Rennmaus, Erdsubstrat, Pflanzen und Bodenpolizei.

In einem bioaktiven Gehege finden Umbauprozesse statt, je reicher und vielfältiger das Bodenleben ist. 
Nur so entsteht ein Ökosystem und somit eine Symbiose in diesen einem bestimmten Lebensraum, 
dessen gegenseitigen Nutzen unerlässlich ist. 
Durch Asseln und Springschwänze werden Schimmel vermieden, abgesetzter Urin zersetzt und Futterreste zuverlässig verwertet, Asseln wiederum können als kleiner Snack zwischendurch enden.
Kurzgesagt: Durch Asseln und Springschwänze in der Erde reinigt sich das Gehege selbstständig!

 

Was brauchst du dafür?

-Kokoserde und ein Lehm-Sand Gemisch
-Bodenpolizei (verschiedene Asseln Weiße Asseln oder Arten der Gattung Porcellio laevis in verschiedenen Farbschlägen, Kubanische-Asseln und/oder Springschwänze)
- Einrichtung wie Korkröhren, Weinreben und Ebenen, sowie ein Sandbad mit Chinchillasand und einen Wassernapf.
- (optional) Essbare Pflanzen oder eine Körnermischung mit fressbaren Körnern

Für ein bioaktives Gehege solltet ihr ein Glasgehege von mindestens 120 x 50 x 50 cm verwenden, da die Feuchtigkeit des Bodensubstrates ins Holz ziehen kann, auch wenn es durch Lack geschützt ist.
 

Wie funktioniert es denn nun?

Zunächst solltest du großes und schweres Zubehör, wie Sandbad, Weinreben, und Korkröhren an ihren festen Platz stellen, wie auch bei Gehegen mit Holzeinstreu dürfen die nicht unterbuddelt werden, damit die Rennmäuse nicht erschlagen werden. 

Holzzubehör könnt ihr lackieren, müsst  es aber nicht, jedoch wird unbehandeltes Holzzubehör Feuchtigkeit ziehen und unter der schwereren Erde in sich zusammenfallen, vermeintliche Schimmelbildung wird jedoch von der Bodenpolizei verhindert.

Der Hauptbestandteil des Bodengrunds ist Kokoserde. Ich selbst habe dafür Kokoserde von Allkokos genutzt. Vermischt habe ich es mit einem Sand/Lehm Gemisch von Lucky Reptile "Desert Bedding Golden Yellow".
Man kann auch Kokoserde in Blöcken nutzen, jedoch sollte man dies dann nur mit der Hälfte der angegebenen Wassermenge quellen lassen.
Wenn die Einrichtung ihren Platz gefunden hat, kannst du den Bodengrund einfach nach und nach auffüllen und die Asseln ebenfalls verteilen. 
er Bodengrund muss nicht angedrückt werden.

Ich nutze sehr gerne Ebenen, die für Sandbad und Wassernapf auch gebraucht werden, so kannst du das restliche Zubehör dann darauf verteilen.
Pflanzen werden zunächst komplett vernichtet, da sich die Rennmäuse erst daran gewöhnen müssen und noch gar nicht wissen können, dass sie nun auch dauerhaften Zugang zu Pflanzen haben können. Es ist aber immer schön zu sehen wie gekeimtes Futter in Laufe der Zeit wachsen lassen, um sie dann später zu futtern.

Solltest du Pflanzen einsetzen, musst du diese regelmäßig gießen, was ggfs zu bösen Blicken führen kann. Ansonsten sollte man natürlich regelmäßig das Sandbad aussieben, da sich die Bodenpolizei nur in der Erde aufhält.
Möglich sind gängige Futterpflanzen wie Katzengras oder andere Gräser, Golliwoog, Tradescantia, Grünlilie, Vogelmiere und viele weitere Pflanzen.

Die Bodenpolizei sorgt dafür, dass das Gehege sauber und gesund bleibt, da sie den "Abfall" wie z.B. Kot, Schimmelsporen oder Frischfutterreste entsorgen.

Vor allem Asseln und Springschwänze eignen sich, standardmäßig werden weiße Asseln genutzt, jedoch kann man auch kubanische und Asseln der Art Porcellio laevis in verschiedenen Farbschlägen nehmen. 
Asseln und Springschwänzen sind Heimatstreu und bleiben da, wo ihre Lebensbedingungen stimmen, also werden diese auch nicht ausbrechen.

Ich habe etwa 300- 400 Asseln gesetzt, weil ich die Befürchtung hatte meine Renner hätten sie alle aufgefuttert, jedoch braucht man zuerst einfach nur Geduld bis sich das Ganze von selbst eingerichtet hat, jedoch würde ich empfehlen durchaus etwa 400 Asseln einzusetzen. Sie vermehren sich bei Bedarf und auch Assel-Todesfälle werden von Asseln vernichtet, du wirst also kein Asselfriedhof bei dir haben.

Liegen gebliebenes Frischfutter muss ich nur entfernen, wenn ich diese auf die Ebene lege, alles andere erledigt die Bodenpolizei.

Todesfall - und nun?
Die Bodenpolizei soll laut anderen Erfahrungsberichten sämtliche Duftspuren entsorgen, so dass neu eingezogene Tiere sich nicht daran stören, jedoch werde ich mehr berichten.

Fazit

Ich bin generell sehr begeistert von bioaktiven Gehege.

Zum einen ist diese staubarm, was für mich als Holzstauballergiker von Vorteil ist und auch mein Rennmausmädchen Pinky, welche sehr sensibel auf Staub (zusammen mit Stress)reagiert schnupft nicht mehr.


Ich habe noch eine Drainageschicht reingemacht, doch das war ein Fehler, denn die Mädls buddeln diese dauernd gegen die Scheibe des Aquariums, auch ist die Drainageschicht bei so buddelfreudigen Tieren komplett überflüssig, da sie das durchs komplette Gehege mischen.
Liegen gebliebenes Trockenfutter keimt zu kleinen Pflanzen die gerne gesnackt werden, die Renner buddeln viele Gänge und wirken viel aktiver und motivierter, sowie trittsicherer, so ist Brain beim Einzug von Wurzel zu Wurzel gesprungen und ich finde sie wirken viel zufriedener als auf Holzeinstreu. 

Springschwänze haben bei mir keine Chance, da das Gehege zu trocken ist, aber die Asseln vermehren sich super und halten das Gehege schön sauber.
Ich liebe es die kleinen Asselgänge zu beobachten und freue mich über den kleinen Asselnachwuchs! 
Den Mäusen fallen ihre zusätzlichen Mitbewohner überhaupt nicht auf und wenn doch, denke ich, haben sie einen leckeren Snack für zwischendurch.

 

Alles in einem bin und bleibe ich begeistert, auch wenn die Besorgung des Bodensubstrates teurer ist als gewöhnliche Einstreu.

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